Das kompakte Crossover-Modell Subaru XV hört jetzt auf den Namen Crosstrek. Der XV-Nachfolger kombiniert bewährte Tugenden wie den praktischen Allradantrieb mit einer erweiterten Komfort- und Sicherheitsausstattung. ADAC Test, Daten, Preise.
Mit 136-PS-Boxermotor ab knapp 35.000 Euro
Permanenter Allradantrieb, stufenloses Getriebe
Auch neu: Der technisch identische Subaru Impreza
Solide, brav, praktisch: Das Image von Subaru in Deutschland klingt nach Vernunft. Ein wichtiger Faktor dafür ist der Allradantrieb, denn hierhat Subaru die Nase vorn: Alle Modelle fahren traditionell mit einem Vierradantrieb, der nicht nur bei Schnee und Eis Vorteile bringt, sondern auch im ganz normalen Alltag bei Kurvenfahrten für spürbare Dynamik sorgt. Auch das kompakte Crossover-Modell Crosstrek setzt selbstredend auf die Kraft der vier Räder, während es den Allradantrieb bei anderen, teureren Crossover-Konkurrenten wieBMW X1,Audi Q3oderMercedes GLAnur gegen Aufpreis gibt.
Aus Subaru XV wurde Crosstrek
Mit der jüngsten Modellgeneration wurde das hierzulande XV genannte Crossover-Modell auf den weltweit einheitlichen Namen Crosstrek umbenannt. Der zu Preisen ab 34.790 Euro startende XV-Nachfolger baut wie nahezu alle neuen Subaru-Modelle auf der "Global Platform" des Herstellers auf, hat 220 Millimeter Bodenfreiheit und ein sportlich-robustes Design.
Den Vortrieb übernimmt ein E-Boxermotor: Das Mildhybrid-System kombiniert einen 100 kW/136 PS starken 2,0-Liter-Benziner mit einem kleinen Elektromotor. Die elektrische Unterstützung soll nicht nur den Kraftstoffverbrauch senken, sondern auch Beschleunigung und Ansprechverhalten verbessern.
Crosstrek: Funktionaler Innenraum
Als echtes Crossover-Modell zeigt der knapp 4,50 Meter lange Crosstrek robuste Elemente. Ausgestellte Radkästen, die mattschwarze, nochmals vergrößerte Verkleidung an Stoßfängern und Seiten sowie die anthrazitgraue Dachreling deuten die Geländetauglichkeit an. Die Frontpartie schmücken ein tiefer angeordneter Kühlergrill und schmale LED-Scheinwerfer. Auch Nebelscheinwerfer, vordere Blinker und Rücklichter sind in LED-Ausführung gehalten.
Der Innenraum ist eher funktional gestaltet. DieVerarbeitung macht einen guten Eindruck. Und die farblich abgesetzten Ziernähte am Cockpit werten den Innenraum sogar etwas auf. Mit wenigen Ausnahmen bestehen die meisten Verkleidungen aber leider aus kratzempfindlichem Kunststoff.
Platz haben die Insassen dank des auf 2,67 Meter gewachsenen Radstands vorn und hinten ausreichend. Die Vordersitze lassen sich so weit zurückschieben, dass die Beinfreiheit für bis zu 1,95 Meter große Menschen ausreicht. Die Kopffreiheit fällt ähnlich großzügig aus.
Im Fond limitiert die Kopffreiheit die Personengröße auf rund 1,85 Meter, während die Beinfreiheit bei einem für einen 1,85 Meter großen Fahrer eingestellten Vordersitz für eine Körpergröße bis über zwei Meter ausreichend wäre.
Der Gepäckraum fasst laut ADAC Messung unter der Kofferraumabdeckung 295 Liter. Entfernt man die Laderaumabdeckung und nutzt den Stauraum bis zum Dach hoch, erweitert sich das Volumen auf 445 Liter. Alternativ können im Kofferraum bis zu acht Getränkekisten untergebracht werden. Unter Ausnutzung des kompletten Raums hinter den Vordersitzen sind bis zu 1230 Liter nutzbar.
Neues Infotainment-System
Geändert hat sich die Bedienung. Der japanische Hersteller folgt dabei dem Trend zur Reduzierung der Tasten und Schalter im Fahrzeug und bündelt zahlreiche Eingabemöglichkeiten in dem vertikal angeordneten 11,6-Zoll-Touchscreen – vom Infotainment, der Smartphone-Anbindung über die Einstellungen der Assistenzsysteme und der Navigation bis hin zur Klimatisierung. Praktisch sind die beiden Drehregler für Lautstärke und Skip-Funktion. Es fehlen aber Direktwahltasten, die ein schnelles Umschalten zwischen den grundlegenden Funktionen ermöglichen. Insgesamt ist bei der Bedienung damit ein höheres Ablenkungspotenzial festzustellen.
Hinzu kommen die etwas verstreut angeordneten Eingabemöglichkeiten und Anzeigen. Die Bedienung der Klimaregelung erfolgt ebenfalls über das zentrale Touchdisplay, somit erfordern die Einstellungen über den Touchscreen unnötig viele Bedienschritte, wodurch die Ablenkung vom Verkehrsgeschehen steigt. Immerhin lässt sich die Temperatur über zusätzliche haptische Tasten einstellen. Der Bildschirm ist nicht zum Fahrer geneigt und fällt schon bei nur indirekter Sonneneinstrahlung mit starken Spiegelungen negativ auf.
Mehrere USB-Anschlüsse (Typ A und C) vorn und hinten versorgen mobile Endgeräte während der Fahrt mit Strom. Eine Sitzheizung vorn schafft Wohlfühlatmosphäre an kalten Tagen.
Komplette Sicherheitsausstattung
Das Eyesight genannte Assistenzsystem umfasst im kompakten SUV jetzt neun neue Funktionen, und das erweiterte Allradmanagement X-Mode des permanenten symmetrischen Allradantriebs verbessert ab sofort auch die Traktion beim Rückwärtsfahren.
Ein echtes Highlight des Subaru Crosstrek ist daher seineAusstattung zur aktiven Fahrzeugsicherheit.Vorbildlich: Alle verfügbaren Systeme sind bereits in der Basisausstattung serienmäßig an Bord. So bietet erunter anderem ein Notbremssystem mit Kollisionswarner, einen aktiven Spurhalte- und einen Spurleitassistenten, eine adaptive Abstands- und Geschwindigkeitsregelung sowie eine multinationale Verkehrszeichenerkennung, die mit dem intelligenten Geschwindigkeitsbegrenzer zusammenarbeitet und auf Wunsch das Tempo automatisch anpasst.
Ein erweiterter Notbremsassistent verhindert Kollisionen beim Rückwärtsfahren, während das Fahrer-Erkennungssystem auf Müdigkeit, Ablenkung und Unaufmerksamkeit reagiert – zum Glück ohne ständiges Gebimmel. Komplettiert wird die Sicherheitsausstattung des Subaru Crosstrek durch Spurwechsel-, Totwinkel- und Querverkehrassistenten.
Immer: Boxermotor als Mildhybrid
Während die Motorleistung in der Regel von Generation zu Generation zunimmt, sank sie im Falle des Crosstrek von 150 auf 136 PS. Kurioserweise fallen die Fahrleistungen nun aber besser aus. Für den Zwischensprint von 60 auf 100 km/h benötigt der Japaner mit 6,6 Sekunden nun eine glatte Sekunde weniger. Dennoch kommt der Sauger im Test nicht sonderlich gut weg: Er wirkt aufgrund der fehlenden Turboaufladung vergleichsweise schwachbrüstig, weshalb die stufenlose Automatik dem laufruhigen Boxer oftmals hohe Drehzahlen abverlangt. Dies hat nicht nur Folgen für den Verbrauch, der mit 7,5 l/100 km im ADAC Ecotest deutlich zu hoch ist, sondern auch für den Geräuschkomfort, der ebenfalls unterdurchschnittlich ausfällt.
Im Alltag wirkt der Sauger aufgrund des vergleichsweise niedrigen Drehmoments von 182 Newtonmeter, das zudem erst bei späten 4000 Touren anliegt, nicht sonderlich souverän und ist zudem auf hohe Drehzahlen angewiesen, soll es flotter vorangehen. Die fehlende Power kann selbst der schnell ansprechende Elektromotor mit dem zusätzlichen Drehmoment von 66 Nm nicht kompensieren. Laut Hersteller benötigt der Crosstrek 2.0ie für den Sprint aus dem Stand auf 100 km/h in 10,8 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 198 km/h.
Crosstrek: Stufenlose Lineartronic
Deutlich besser schneidet dieAutomatik ("Lineartronic")des Subaru ab. Das stufenlose Getriebe bietet einen hervorragenden Schaltkomfort, da es bei gemächlicher Fahrweise keine Schaltvorgänge spüren lässt und zum entspannten Cruisen einlädt. Über den SI-Drive-Schalter lässt sich die Motorcharakteristik zudem an die persönlichen Vorlieben anpassen: Fahrer und Fahrerin können zwischen den beiden Modi "I" (Intelligent) und "S" (Sport) wählen. Im S-Modus macht die adaptive Getriebesteuerung den Crosstrek dann doch etwas dynamischer.
Sicher im ADAC Ausweichtest
Den anspruchsvollen ADAC Ausweichtest besteht das SUV sicher und problemlos. Sportliche Gefühle kommen dabei jedoch nicht auf, dafür ist das Fahrverhalten zu unpräzise und die Untersteuerneigung zu ausgeprägt. Bei Bedarf baut das effektiv regelnde ESP Geschwindigkeit ab und bringt den Japaner zurück in die Spur.
Deutlich verbessert hat sich im Vergleich zum XV derFederungskomfort: Sprach das Fahrwerk dort bei kleinen Wellen, Kanten und Querfugen noch zu trocken an, fährt der Crosstrek jetzt wesentlich komfortabler. Die elektromechanische Servolenkung hinterlässt insgesamt einen durchschnittlichen Eindruck. Die Mittellage ist selbst bei höheren Geschwindigkeiten nicht klar definiert und fühlt sich etwas teigig an
Ausstattung und Garantie
Der Subaru Crosstrek ist in vier Ausstattungslinien von 34.790 bis 40.390 Euro erhältlich: Doch schon die Einstiegsversion verfügt unter anderem über das komplette Sicherheitsarsenal, den zentralen 11,6-Zoll-Touchscreen mit Apple CarPlay und Android Auto, eine 2-Zonen-Klimaautomatik, Licht- und Regensensor, Sitzheizung vorn, eine Rückfahrkamera und 17-Zoll-Leichtmetallfelgen.
In höheren Ausstattungslinien kommen ein Fernlichtassistent, eine Lenkradheizung, eine elektrische Einstellung für Fahrer- und Beifahrersitz, das Navigationssystem, ein elektrisches Glasschiebedach und Ledersitze vorn und hinten hinzu.
Wie für alle Subaru-Modelle gilt auch für den neuen Crosstrek eine 5-Jahres-Garantie bis 160.000 Kilometer Laufleistung.
Lesen Sie hier den ausführlichen Test des Subaru Crosstrek 2.0ie Platinum Lineartronic als PDF
Subaru Crosstrek: Technische Daten, Preis
Technische Daten (Herstellerangaben) | Subaru Crosstrek 2.0ie Platinum Lineartronic (ab 01/24) |
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Motorart | Otto (Mild-Hybrid) |
Hubraum (Verbrennungsmotor) | 1.995 ccm |
Leistung maximal in kW (Systemleistung) | 100 |
Leistung maximal in PS (Systemleistung) | 136 |
Drehmoment (Systemleistung) | 182 Nm |
Leistung maximal bei U/min. (Verbrennungsmotor) | 5.600 U/min |
Antriebsart | Allrad |
Beschleunigung 0-100km/h | 10,8 s |
Höchstgeschwindigkeit | 198 km/h |
CO2-Wert kombiniert (WLTP) | 174 g/km |
Verbrauch kombiniert (WLTP) | 7,7 l/100 km |
Kofferraumvolumen normal | 315 l |
Kofferraumvolumen dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank | 1.297 l |
Leergewicht (EU) | 1.628 kg |
Zuladung | 472 kg |
Anhängelast ungebremst | 750 kg |
Anhängelast gebremst 12% | 1.270 kg |
Garantie (Fahrzeug) | 5 Jahre oder 160.000 km |
Länge x Breite x Höhe | 4.495 mm x 1.800 mm x 1.600 mm |
Grundpreis | 40.500 Euro |
ADAC Messwerte
ADAC Messwerte (Auszug) | Subaru Crosstrek 2.0ie Platinum Lineartronic |
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Überholvorgang 60 – 100 km/h | 6,6 s |
Bremsweg aus 100 km/h | 34,8 m |
Wendekreis | 11,8 m |
Verbrauch/CO₂-Ausstoß ADAC Ecotest | 7,5 l Super/100 km, 206 g CO₂/km (well-to-Wheel) |
Bewertung ADAC Ecotest (max. 5 Sterne) | *** |
Reichweite | 640 km |
Innengeräusch bei 130 km/h | 69,7 dB(A) |
Leergewicht / Zuladung | 1634 / 466 kg |
Kofferraumvolumen normal / geklappt / dachhoch | 295 / 735 / 1230 l |
ADAC Testergebnis
ADAC Testergebnis | Subaru Crosstrek 2.0ie Platinum Lineartronic (ab 01/24) |
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Karosserie/Kofferraum | 2,8 |
Innenraum | 2,9 |
Komfort | 2,7 |
Motor/Antrieb | 2,3 |
Fahreigenschaften | 2,6 |
Sicherheit | 1,6 |
Umwelt/EcoTest | 2,9 |
Gesamtnote | 2,5 |
Sicherheit und Umwelt werden doppelt gewertet
sehr gut
0,6 - 1,5
gut
1,6 - 2,5
befriedigend
2,6 - 3,5
ausreichend
3,6 - 4,5
mangelhaft
4,6 - 5,5
Fast identisch: Subaru Impreza
Auch das technisch identische Schwestermodell Impreza wurde komplett überarbeitet. Die kompakte Fließheckvariante Impreza zielt dabei auf Kunden, die kein SUV bzw. kein Auto in SUV-Optik fahren möchten. Und das sind deutlich weniger: Während sich der Crosstrek-Vorgänger XV im Jahr 2023 zumindest knapp 1500 Mal verkaufte, kam der Impreza nicht einmal auf 150 Neuzulassungen. Viele Käuferinnen und Käufer wollen nicht unbedingt ins Gelände, schätzen es aber, höher zu sitzen – und der Crosstrek baut im Vergleich fast 9 Zentimeter höher und ist auch mit großen 18-Zoll-Reifen bestellbar.
Weitere Unterschiede zwischen den beiden Modellen gibt es nicht. Feinnervige Fahrerinnen und Fahrer werden den niedrigeren Schwerpunkt des Impreza vielleicht bei den geringeren Aufbaubewegungen in Kurven und dem noch besseren Federungsverhalten spüren – doch Letzteres liegt auch an den kleineren Felgen. Preislich nehmen sich beide kaum etwas: Der Impreza, der nur in zwei Ausstattungslinien angeboten wird, kostet in "Trend" mit 34.990 Euro genau 200 Euro mehr.
Hier können Sie den ausführlichen ADAC Test zum Subaru Impreza 2.0ie Platinum als PDF herunterladen
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